Termine

folgende Termine

27.04.2024: Frühjahrsputz

25.05.2024: Backofenfest. Wir feiern 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass feiern wir am Abend mit Tanz.

31.08.2024: Erntefest

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25.05.2024: Backofenfest. Wir feiern 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass feiern wir am Abend mit Tanz.

31.08.2024: Erntefest

Geschichte des Vereins

Der Verein „Märkisches Backofendorf Danewitz e.V.“ wurde von engagierten Bürgern im April 1999 in der traditionellen Gaststätte „Alter Krug“ Danewitz gegründet. Er ist bis heute der einzige Verein des kleinen, gut 300 Einwohner zählenden Dorfes und entstand folgerichtig, da die Bewohner der großen und kleinen Bauernhöfe gleichzeitig auf eine über 100jährige Brotbackkultur zurückblicken können. Dieses handwerkliche Wissen wurde innerhalb der Familien bis heute bewahrt.

Das Dorf Danewitz – seit 2003 ein Ortsteil der Stadt Biesenthal – erreicht man über die Bundesstraße 2 aus Richtung Bernau / Rüdnitz oder aus Eberswalde / Biesenthal kommend. Die B 2 ist eine romantische ursprüngliche Landstraße besäumt von alten Ahorn- und Lindenbäumen. Sie wird in den Verlauf der 1267 urkundlich erwähnten Handelsstraße „via Bizdal“ eingeordnet. Somit wird das Dorf im Jahr 2017 sein 750jähriges Bestehen feiern können.

Bereits seit den 90er Jahren sind die regelmäßig einmal im Jahr in Danewitz stattfindenden Backofen- und Erntefeste über die Grenzen hinaus bekannt. Besonders bei schönem Wetter zieht es Besucher aus nah und fern an, da sie den erfahrenen Brotbäckern und zahlreichen Helfern aus dem Verein sowie dem Dorf über die Schultern blicken können. Zu beobachten ist das Abbacken von gesunden unverfälschten Roggenbroten sowie bis zu 100 verschiedenen Blechkuchen in den noch bestehenden Backöfen. Mit allen Sinnen werden Vorbereitungsarbeiten, Abbacken, Düfte, Geschmack erlebbar gemacht, ein unvergessliches Erlebnis für groß und klein. Doch kaum zu glauben, die Anzahl der entstehenden Brote ist begrenzt und das kommt daher:

Ursprünglich waren die Backöfen unmittelbar im Haus- und Hofbereich integriert. So wie in anderen Dörfern kam es immer wieder einmal zu Bränden.

In Danewitz war es 1826 als beim Gebrauch einer neu angelegten Räucherkammer ein folgenschwerer Brand neben Kirche und Pfarre fast das ganze Dorf vernichtete. In den folgenden Jahren entstanden neue Wohnhäuser, Stallungen und auch die heute noch genutzten kleinen Backhäuser. Sie wurden in der Peripherie um das Dorf herum überwiegend aus gespaltenen Feldsteinen (in Zwickelbauweise) und Ziegeln gebaut und angeordnet.

Jeder Hof, jede Familie hatte ein Backhaus mit individuellen Besonderheiten. Je nach Vermögen gab es Öfen mit oder ohne Schornstein. Der älteste Backofen, der heutige Vereinsbackofen zwischen Kirchengelände und Festplatz gelegen, wird über das Öffnen und Schließen von Tür und seitlichen Luftklappen aufgeheizt, was eine tüchtige Portion Erfahrung erfordert. Er hat die niedrigste Öffnung aller Öfen und wurde ca. 1850 errichtet. Zwei der heute in Betrieb befindlichen Backöfen wurden durch die Besitzer unter Verwendung   alter Materialien vollständig neu errichtet. Dafür erhielt der Backofen der Familie Klockow einen Preis für regionaltypisches Bauen. Es ist der größte der noch nutzbaren 5 von ursprünglich 13 vorhandenen Backöfen, wobei einer damals gänzlich aus Lehm errichtet worden war. Alle noch vorhandenen Backhäuser mussten in den letzten Jahren/ Jahrzehnten mehrmals repariert werden, wobei der Verein sich über finanzielle Unterstützung durch das Amt Biesenthal freuen konnte.

Beim jährlichen Backofenfest können die Besucher neben einer Ruine fünf Backöfen in Aktion erleben und sicher sein, dass das Brot einzigartig ohne Konservierungsstoffe, Enzyme oder Geschmacksstoffe gefertigt wurde.

Als Zutaten werden – wie bei unseren Vorfahren – nur Roggenmehl, Sauerteigansatz, Salz und Wasser verwendet. Das Brot geht nicht so auf wie bei den von der Industrie vorgefertigten Mischungen, man sollte es dennoch einmal gekostet haben.

Für die Krustenbildung sind der jeweilige Backvorgang, die Wahl des Heizholzes, die Vorheizphase, Abluftphase, Backdauer und nicht zuletzt die Brotteigkonsistenz maßgeblich. Eine ausreichende Backtemperatur wird bei den alten Öfen lediglich durch Einwerfen einer handvoll Mehl in den Backraum ‚abgelesen‘, aber Vorsicht! So mancher Bäckergehilfe hat sich dabei schon die Wimpern abgesenkt. Die Hitze ist enorm. Nach den Broten, die diese Hitze vertragen können, werden dann die Kuchenbleche eingeschoben und abgebacken. Das geht schneller als im heimischen Herd. Und das ganze Dorf duftet köstlich.

Die alte Dorfschmiede

– Zeugnis des Jahrhunderte langen Hufschmiedehandwerks im OT Danewitz

Die Attraktion des Dorfes ist ein auffallendes kleines Gebäude – rückseitig ganz aus Feldsteinen bestehend – unweit von Kirche und Feuerwehrgebäude zu finden.

Es ist auch in der Liste der Baudenkmale der Stadt Biesenthal aufgeführt als 1595 überwiegend aus Feldsteinen errichtete Dorfschmiede.

Dabei handelt es sich um ein 1stöckiges Bauwerk mit 50 cm dicken Wänden, zwei einfachen Sprossenfenster und Biberschwanzeindeckung auf dem Satteldach. Eine Besonderheit ist die giebelseitig mit drei aus Backstein erbauten Stützen geschaffene Vorlaube, die in früheren Zeiten nach oben hin offenen Raum bot. Sie brachte zusätzliche witterungsunabhängige Unterstellfläche und überdachte gleichzeitig die rustikale Eingangstür zum Schmiederaum.

Gleich über die Straße, sozusagen der Schmiede benachbart, befand sich der Wohnbereich des Schmieds mit Haus, Garten, Stallung und Scheune, an die der kleine Dorfteich grenzte.

Seit den 1960er Jahren ist kein Schmied mehr tätig und das Gebäude schließlich in den gemeinschaftlichen Besitz der Gemeinde mit musealem Charakter übertragen worden.

Nach zwei Rekonstruktionen der Schmiede 1986 bis 1988 und 2003, wobei der Dachbereich der Vorlaube konstruktiv geschlossen wurde, kann man heute noch im stets temperierten Innern der Schmiede diverse Werkzeuge der Hufschmiede bestaunen: Amboss, Blasebalg mit Schmiedefeuerplatz, Zangen, Raspeln usw.. Eine rustikale Tisch- Bankkombination schafft Atmosphäre für kleine Versammlungsrunden in der Dorfgemeinschaft.

Ursprünglich, also seit dem 16. Jahrhundert waren hier unter wechselnden Besitzverhältnissen verschiedene Hufschmiede tätig. Das Schmiedehandwerk war in den vergangenen Jahrhunderten eine der kräftezehrenden Arbeiten, die es zu verrichten gab. Unter hohem Kraftaufwand musste das heiße Eisen mit einem Hammer geformt und angepasst werden. Selbst die Arbeit mit den Pferden erforderte Routine und Einfühlungsvermögen.

Die damaligen Bauern des Dorfes nutzten Arbeitspferde für alltägliche Transport- und Feldbewirtschaftungsaufgaben und waren glücklich über den Fachmann vor Ort. Die Schmiede war seit 1866 im Besitz der Familie Kadow. Als erster Besitzer erscheint Meister Friedrich Kadow. Sein Sohn Wilhelm löst 1910 die alte Abgabe des Schärfkorns ab (eine regelmäßige Roggenabgabe aller Bauern zu Martini (11.November) an den Schmied, wofür dieser wiederum sämtliche Pflüge instand setzen und schärfen musste). Die Schmiede wurde zuletzt von seinem Sohn Fritz Kadow (1905 bis 1978) betrieben. Dessen Neffe erlernte ein anderes Handwerk, sodass die Schmiede zu verfallen begann. Gleichzeitig erfolgte mit Entwicklung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) eine verbesserte Technisierung der Landwirtschaft. Traktoren lösten in gewisser weise Pferdekraft ab.

Pferde gibt es mittlerweile wieder reichlich im Dorf. Sie dienen mehr der Freizeit und nicht wie früher als Arbeitstiere auf den Bauernhöfen.